GESTALTTHERAPIE
MEIN "GESTALT-STIL"
Da die Gestalttherapie keine bloße Methodik ist, sondern individuell im Kontakt und der Begegnung entsteht, gibt es wohl so viele Gestalttherapien wie Gestalttherapeut:innen.
Durch meinen persönlichen Hintergrund als Physiotherapeutin und Yogalehrerin beziehe ich gerne den Körper und dessen Ausdruck in den therapeutischen Prozess mit ein. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist dieser oft ehrlicher und direkter als der Verstand und kann ein Schlüssel sein, um wieder in Kontakt zu sich selbst zu kommen.
In der Praxis bedeutet Gestaltarbeit für mich Neugierde, ehrliches Interesse und gemeinsames Erforschen in jedem neuen Moment. Dieses ehrliche Hinschauen ist oft mit Widerständen verbunden. Hier halte ich ein recht konfrontatives Arbeiten und klare Rückmeldungen für sinnvoll. Fällt der Widerstand zeigt sich oft ein tiefer Schmerz, das kann uns an die Grenzen des Aushaltbaren bringen. In solchen Momenten werde ich sehr weich und gebe Halt. Ich fühle gerne mit und scheue mich auch nicht davor mit Dir zu weinen.
Bei all dem Schweren dürfen Humor und Leichtigkeit nicht fehlen, finde ich. Wir Menschen sind ab und an schon ein wenig absurd in unseren Bewältigungsstrategien. Auch das verdient Würdigung und es kann sein, dass wir herzhaft miteinander lachen.
WAS IST GESTALTTHERAPIE?
In den 50er Jahren wurde diese Therapieform von Fritz Perls, Paul Goodman und Lore Perls entwickelt. Gestalttherapie ist ein Verfahren der Psychotherapie. Gestalttherapie ist nicht zu verwechseln mit Gestaltungstherapie oder Kunsttherapie. Neben der Psychoanalyse, der Gesprächstherapie und der Verhaltenstherapie zählt die Gestalttherapie zu den am weitesten verbreiteten psychotherapeutischen Verfahren.
Eine vertrauensvolle, sich entwickelnde Beziehung zwischen Therapeut:in und Klient:in bildet die Basis des therapeutischen Prozesses. Es ist eine heilsame Erfahrung mit den eigenen Themen nicht allein, überfordert oder überwältigt zu sein, sondern achtsam, wohlwollend und ehrlich begleitet zu werden. Gemeinsam betrachten und erforschen Therapeut:in und Klient:in das aktuelle Gefühl oder Verhalten, die Körperwahrnehmung oder den jetzt präsenten Gedanken. Durch diese Betrachtung kann (mehr) Bewusstheit entstehen. Bewusstheit ist der erste Schritt für Veränderung in unserem Leben.
Im sicheren Übungssetting der Therapie können in einem zweiten Schritt neue Strategien und Verhaltensweisen ausprobiert werden, die den eigenen Bedürfnissen entsprechen. So geschieht Entwicklung und Veränderung ganz natürlich aus der zwischenmenschlichen Begegnung heraus.